Lieder von 1848
Eine CD mit Liedern von 1848 kommt von Joana, und diese CD birgt eine Menge Überraschungen. Viele dieser Lieder glauben wir ja zu kennen, das Lied vom Parlament, wo das Reden kein End nimmt (logisch, sonst hieße es ja auch Fairament!), “Trotz alledem”, das Bürgerlied… andere gibt es zu entdecken, und manche, die eigentlich bekannt sind, werden in einen neuen Zusammenhang gebracht und entfalten plötzlich eine ganz andere Wirkung. Heines Lied vom Teetisch z.B., oder “Die Gedanken sind frei”, das trotz “doch alles in der Still und wie es sich schicket” gar nicht mehr so duckmäuserisch wirkt.
Weil Joana alles leiser, langsamer, nachdenklicher singt als wir es gewöhnt sind (von den vielen Männern, die die Lieder von damals herausschmettern, als gälte es, die Märzgefallenen von den Toten aufzuwecken), wird erst deutlich, wie geradezu beklemmend aktuell diese Lieder heute (wieder) sind.
Besonders schön: Das Beiheft mit vielen Bildern und Kommentaren, in dem auch die “revolutionären Frauenzimmer” von damals zu Wort kommen.
Joana: Lieder 1848/49,
Wolkenstein, www.joana.de (GH)