…und das Haar hängt mir im Wind, 1974
Ich bin nicht hässlich und nicht schön,
ich werde meisten überseh’n
und bin nicht nur verfolgt vom Glück.
Ein guter Ruf eilt mit voraus,
doch bitte sehr, den gleich’ ich aus
durch einen liederlichen Blick!
Meine Nase ist ziemlich schief,
dafür hab’ ich sie exklusiv,
und meine Stimme klingt nach Rauch.
Meine Bluse, die ist lebendig,
und der Rest ist hochprozentig –
na, wie bei ander’n auch…!
Neugier lässt manchem keine Ruh’,
drum fragt man mich so ab und zu:
„Hast du denn auch ’nen Mann, mein Kind?“
Dann kommt’ s vor, dass ich mich erklär’:
„Mein ständiger Begleiter, der
ist – na, wer denn schon? Der Wind!“
Er bläst mich an in einem fort,
mal heiß aus Süd, mal kühl aus Nord,
und manchmal geht er fremd!
Nun ja, er hat sehr viel zu tun,
denn immerhin hat man ihn nun
auch schon in manches Lied gezwängt.
Müsst’ ich was sagen über mein Innen-
leben, dann sagt’ ich: „Da drinnen
ist wohl alles schön im Lot.“
Und fügt’ hinzu mit Heiterkeit:
„Ich bin so lustig wie die Zeit –
hoffentlich lach’ ich mich nicht tot!“
Mir scheint, ich hab’ ein Fluidum,
ich, Tochter aus Elysium,
das alles zieht in seinen Bann.
Dass sogar ’s Hündchen, wenn es bellt,
mein Bein für einen Knochen hält
und tut, was es nicht lassen kann…!
Weil mich Besitz terrorisiert,
drum hab’ ich mich nicht etabliert
und schreib’ auch nie mein Testament.
Wird mich Freund Hein einst überraschen,
na, dann komm’ ich auch ohne Taschen
im letzten Hemd zum Happy-End!
Ich lebe meistens von Absinth,
ich bin kein wohlerzog’nes Kind,
und das Haar hängt mir im Wind…